Ich, die „Deutsche“ unter den Türken

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(Almanca’ya vakıf olmayanlar için bilgi: Yazının başlığı : ‘Ben, Türkler arasındaki ‘Alman’. Yazarımız makalesinde kimlik sorunundan, iki kültürlü hayatın zorluklarından ve cinsiyet ayrımcılığından bahsetmektedir)

Manchmal ist es so, als wenn man nirgends richtig dazu passt.
Menschen mit Migrationshintergrund haben diese Gedanken häufig. Definitionsgemäß sind Personen mit Migrationshintergrund, selbst oder deren Vorfahren in das Land eingewandert. Ich zähle mich nun schon seit fast 29 Jahren zu dieser Gruppierung. Ob ich nun Deutsch-Türkin oder Türk-Deutsche bin, kann ich bis heute nicht festlegen. In meiner Jugend hatte ich viel daran zu knabbern, dass ich beides nun mal nicht zu 100% bin. Meine Muttersprache beherrsche ich bis heute nicht fließend, aber trotz deutscher Sprache spielt sich mein Gefühlsleben vorwiegend auf türkischer Art ab. Das Streiten und Lieben funktionierten für mich auf Türkisch nun mal besser. Gleichgesinnte verstehen was ich damit meine.

In meiner Community ist es quasi verpönt zu sagen, man sei deutsch. Lebt man in einer gemischten Ehe, wie ich, muss man sich viele Meinungen über seine ach so ungewöhnliche Lebensweise anhören. Ich erahne bereits, was meine zukünftigen Kinder und wir uns als Eltern anhören werden. Es ist erschreckend, was sich manche Menschen erlauben. Besonders schlimm ist es, wenn diese Personen mit einem verwandt sind.

Mein Sohn ist 100% türkisch – Person 1 (lebt in rein türkischer Partnerschaft) zu Person 2 (lebt in gemischter Partnerschaft)

Bei dieser ganzen Diskussion geht es prinzipiell gar nicht um die Ansicht anderer. Vielmehr ist es das Gefühl derer, die sich einfach nirgendwo zugehörig fühlen. Die meisten von uns werden das Gefühl, auf der falschen Party zu sein kennen. Leider ist diese Party dein Leben und es gibt keine Chance nicht zu erscheinen. Ich frage mich, sind die Kulturen wirklich mit einander zu vereinen? Bin ich zu „deutsch“, weil ich ab 22 Uhr auf meine Nachtruhe bestehe und Gemüse grille? Oder wäre es dann Hohn, wenn ich meinen Gästen Tee und Baklava serviere?
Für viele aus meinem Familien- und Bekanntenkreis passt mein Lebensstil nicht in die türkische Welt. Betritt man meine kleine Maisonettewohnung sieht man zu erst meine Fotogalerie entlang der Treppe. Rechts ist die Küche und links wird man vom hellen, aber kleinen Wohnzimmer angelockt. Die Kratzteppiche an den Wänden und der 2,5 Meter große Kratzbaum im Wohnzimmer versenden eindeutige Signale. Ich lebe hier mit meinem deutsch-polnischen Mann, unseren drei Katzen und bislang ohne Kinder. Kein Teppich, keine Hausschuhe für Gäste, keine osmanisch-orientalische Dekoration an den Wänden, aber dafür viele kleine Beistelltische, zum Servieren von Tee und Kaffee. Ich liebe es meine Gäste von vorne bis Hinten zu bedienen und ihnen türkische Speisen zu kredenzen, denn Gastfreundschaft steht bei mir an höchster Stelle. An die Fenster gehören für mich unbedingt aufwendige Spitzengardinen und meine Wohnung betritt man gefälligst ohne Straßenschuhe. Jetzt würden natürlich einige Leser behaupten: „Ja natürlich. Sie ist ja auch so aufgewachsen.“ Das stimmt auch, aber ich stehe total auf die Blümchen und die Spitzendeckchen und das zuckersüße und extrem ölige Essen. Haustiere gelten in der türkischen Kultur als unrein, daher werde ich häufig gefragt, ob ich meine Katzen denn nicht bald weggeben würde, wenn wir mal Kinder haben. Für alle, die es unbedingt wissen wollen: Nein, bestimmt nicht! Unsere Katzen sind kein Ersatz für Kinder, aber ich würde sagen mein Herz ist groß genug für beide. Letztens habe ich gehört, dass meine Wohnung eindeutig „deutsch“ sei, weil hier kein Teppich liege. Komisch, anscheinend hört die türkische Kultur dort auf, wo das Laminat beginnt.

Ich habe stets versucht mich zu definieren. Bin ich nun deutsch oder türkisch. Neulich, auf der Arbeit sagte ich scherzend: “Unter den Türken, bin ich die Deutsche.”, und lache verlegen. Anschließend fühle ich mich etwas verletzt, weil ich befürchte, dass es stimmt. Wem will ich hier eigentlich was beweisen? Ich möchte zwar dazugehören, aber nicht um jeden Preis.


In Deutschland bleiben wir ein Leben lang Ausländer und in der Türkei nennt man uns Deutsche“ – Erfahrung von Menschen mit eingewanderten Vorfahren aus der Türkei.


Man müsste sich fragen: Will ich mich in eine Rolle zwängen lassen und dann eingehen, unglücklich zu leben? Kann ich mich so entfalten ohne, dass ich ein schlechtes Gewissen gegenüber meiner Familie bekomme? Welche Werte will ich meinen Kindern mitgeben? Oder, und so habe ich mich entschieden, ziehe ich mir das Beste aus beiden Welten heraus und lebe mein Leben multikulturell und ohne den Zwang es allen recht machen zu müssen. Multikulturalität kann extrem bereichern und hilft verschiedene Blickwinkel einzunehmen. Die Leichtigkeit und Offenheit, die man so erlangt, können Schlüssel zu neuem Spaß und neuen Erfahrungen sein. So kann das eigene Leben und das der Anderer, Schritt für Schritt bunter werden. Wir wachsen zusammen und können uns besser in dem Gegenüber hineinversetzen. Manchmal muss man mutig sein und auch als jüngste von sechs Geschwistern die Vorbildfunktion einnehmen. Wenigstens für meine Kinder, meine vielen Nichten und Neffen, die sich wahrscheinlich eines Tages dem gleichen Konflikt stellen werden. Es gibt noch viele Situationen, in denen ich mich noch hinterfrage. Das wird bestimmt nicht so schnell aufhören. Mittlerweile habe ich eine Antwort auf die Frage ob ich mich nun mehr als Deutsche oder Türkin fühle.
Das einzig deutsche an mir ist mein Ausweis, das einzig türkische an mir sind meine Eltern. Ich glaube damit sind beide Seiten relativ unglücklich, aber Hauptsache ich bin zu 100% zufrieden.

Viel Liebe,
Demet Aksoy-Murek
Für die Vergangenheits-Demet

9 YORUMLAR

  1. Evet insan önemlidir ama bazen kendimizi haddinden fazla mı önemsiyoruz acaba diye de düşünmeden edemiyor insan:)
    Belki bu şarkı size bi ipucu verebilir:
    Michał Hochman – Moja Wędrówka ft. Andrzej Sikorowski (Official Music Video)

  2. Almanların arasındaki türk ? Çok saçma bir düşünce eh birde bu olayın tersini düşünün hatta bunun bir sürü örnekleri var hemde çok mutlular ..❤

  3. Almanyada yaşayıp, buraya ayit olmadığın hissiyle içinde gününü akşama katarak, aile ile iş yeri arasında bir ömür geçermi diye her gün kendine çelişkiye soran insanlarız çoğumuz. Bunu çok sohbet ettiğim arkadaşlardan, abi ve ablalardan, hala, amca ve dayilardan sık sık duyuyorum.

    Lakin şu bir gerçek ki, bizi bu çelişkiye rağmen burada kalmamızı sağlayan şu dört büyük nedenledir:
    – Sosyal Çevremiz
    – Türkiye ve Almanyadaki Insanların Sosyal Hayat Farklılıkları
    – İş imkanları (Finansal)
    – Devletin sunmuş olduğu Sosyal Hizmetler

    Şahsım için diyebilirim ki en büyük arzum, günün birinde o güzel yurdumuza geri dönmek…

  4. Almanya da türklerin içinde, Türk olmak.. daha zor. Çok farklı politik ve din üzerinden insanlar kendilerinin kimligini ifade ediyorlar. Kimlik ve aidiyetini gelistirmek için kültürel yasamak için alanlar yok. Türkçe Almanya’da ikinci konusalan dil ve okul larda ögretirimine izin verilmiyor.
    Insanlari bir yöne zorluyorlar: türk ve Islam!
    Bu iki kutup arasinda yasamak zor.

    Almanların içinde türk olmak.. daha önemli.
    Almanlar benim kültür ve sayam tarzimi seviyorlar. Çünkü cagdas degerler üzerinde iletisim kuruyoruz.

    Ben bir Alman Türk yüm
    … Deutschtürke ??

    Sevgilerle

  5. Die Katzen sind nicht unrein, weder in der türkischen noch in der islamischen Kultur. Wer so was behauptet, kennt sich mit dem Thema nicht aus.

  6. Kendi Kültür ve Tarihini unutan bir Insan, yok olmaya mahkumdur!!
    Sana tavsiyem ” Der letzte Samurai” filmini izlemen.
    Ne demek istediğimi ozaman anlarsin.
    Sen ne zamanki, tam asimile olursun (Din,Kültür ve Tarihini) unutursun, belki ama belki ozaman Alman seni Alman olarak kabul edebilir.
    Lakin karşina bir Nazi geldiğinde, sana pasaportta yazana değil,dış görünüşüne göre hakaret edecek. UNUTMA!!

  7. An dieser Stelle kann ich Gastwissenschaftler nur Recht geben. Ich finde es bisschen voreingenommen zu sagen, nur weil die Wohnung nicht türkisch aussehe, hätte man keine türkische Kultur. Das ist Schwachsinn.

    Gerade Wohnung und Dekoration gehen mit der Zeit einher. Das ist genauso wie mit Klamotten. Kein Türke zieht sich an wie ein Osmane vor 300 Jahren. Genauso sind alle modernen Wohnungen in der Türkei ebenfalls dem Zeitgeist entsprechenden dekoriert.

    Ich finde die Autorin hat entweder zu empfindlich auf bestimmte Ereignisse reagiert oder ein sehr untypisches Umfeld.

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